Bericht: Fachtagung der LAG Schulsozialarbeit Nds. e.V. 2023 in Springe

Drei langersehnte Tage standen endlich wieder vor der Tür – unsere jährliche Fachtagung!

Vom 01.11. – 03.11. durften wir in der Heimvolkshochschule Springe gastieren und uns auf drei spannende Tage mit vollgepacktem Programm und über 40 Teilnehmenden aus ganz Niedersachsen freuen.

Der Mittwoch ist traditionell ein berufspolitischer Tag mit Fachvorträgen, Impulsen, viel Austausch und der jährlichen Mitgliederversammlung.

Er stand in diesem Jahr unter dem Motto „professionelles Selbstverständnis in der Schulsozialarbeit“. Mit einer spannenden Methode, dem Barcamp, hatten in diesem Jahr alle Teilnehmenden Personen die Möglichkeit, die Inhalte der angebotenen „Sessions“ zu bestimmen oder auch kurze Impulse, Ideen oder Methoden mit anderen Interessierten zu teilen. Durch zahlreiche Themen, die im Vorfeld gesammelt wurden, konnte am Vormittag über viele, die Schulsozialarbeit betreffende Themen, gesprochen und diskutiert werden. Auch in diesem Jahr hatten wir Vertreter aus dem RLSB Niedersachsen sowie dem Kultusministerium zu Gast und konnten somit einen vielfältigen, fachlichen Austausch mit vielen Beteiligten führen.

Foto: Der teilnehmende Sozialpädagoge D. Wiegand gibt den Interessierten in einer Session einen spontanen Einblick in Anti-Aggressions-Sozialtrainings

Am späten Nachmittag fand die jährliche Mitgliederversammlung der LAG statt, in welcher in diesem Jahr die Neuwahlen des Vorstandes anstanden. Nach allgemeinen Informationen des bisherigen Vorstandes und der Verabschiedung von Maren Knörzer, welche zehn Jahre lang im Vorstand der LAG war, sowie dem Abschied von Thomas Krammling, wurden folgende Personen in den neuen Vorstand gewählt:

Jutta Anton, Janine Wonneberger, Anika Brinkmann, Susanne Huschner und Laura Ziebell. Wir freuen uns auf eine großartige Zusammenarbeit in den kommenden zwei Jahren!

Die weiteren beiden Tage verbrachten die Teilnehmenden in spannenden und vielfältigen Workshops, für die wir in diesem Jahr folgende Referent*innen gewinnen konnten:

  1. Christian Kerk, Referent für das Niedersächsische Institut für systemische Therapie und Beratung e.V., thematisierte in seinem Workshop „Fragen mit Haltung, mit Haltung fragen“ relevante Aspekte in Bezug auf die eigene, berufliche Haltung und zeigte eine Vielfalt an Praxisbeispielen und Methoden, um die systemische Beratung in den Arbeitsalltag zu integrieren.
  2. Julia Duschek von SCHLAU Hannover klärte die Teilnehmenden über LSBTIQ* / LGBTIQ* und Geschlechtliche Vielfalt im Jugendalter auf und eröffnet anhand spannender Praxisbeispiele, Methoden und Diskussionen Möglichkeiten sowie Impulse für eine vielfaltsoffenere und diskriminierungssensiblere Schule.
  3. Boris Tragico-Barth, Sozial- und Naturpädagoge, bot in seinem praxisbezogenen Workshop „Leben in der Wildnis“ tolle Einblicke in die Arbeit in und mit der Natur und lud die Teilnehmenden dazu ein, dem Wetter zu trotzen, um Feuer zu machen, Pflanzen zu bestimmen, Unterschlüpfe zu bauen und die frische Luft zu genießen.

Wie immer, waren auch dieses Jahr die legendären Abende vollgepackt mit einem netten Programm: Spieleangebote, Oli’s Bar, die Kegelbahn sowie die Disco runden die Fachtagung wie immer mit einem lockeren Angebot ab und bieten noch mehr Raum für unkomplizierten Austausch und natürlich auch für viel Spaß.

Mit vielen neuen Infos und motivierenden Impulsen sind alle Teilnehmenden am Freitagnachmittag nach einer letzten Zusammenkunft in der großen Gruppe wieder Richtung Heimat aufgebrochen.

Wir hoffen, allen Teilnehmenden eine schöne und fachlich inspirierende Zeit bereitet zu haben und freuen uns schon jetzt auf nächstes Jahr!

Stellungnahme der LAG Schulsozialarbeit Nds. e.V. zu den Startklar in die Zukunft Stellen in der schulischen Sozialarbeit / Petition zur Sicherung der Startklar-Stellen

Beginnend mit dem Schuljahr 2021/2022 wurden niedersachsenweit 100 Stellen für schulische Sozialarbeit im Rahmen des Bundesprogramms „Startklar in die Zukunft“ geschaffen. Diese Stellen wurden vorrangig an Schulen vergeben, die bisher keine schulische Sozialarbeit hatten. Alle Stellen sind sachgrundlos bis zum 31.07.2023 befristet. Bis heute ist eine Weiterbeschäftigung der ca. 120 Fachkräfte aus dem Aktionsprogramm „Startklar in die Zukunft“ nach dem 31.07.2023 nicht gesichert. Es droht eine Hängepartie zwischen Ministerium und Schulsozialarbeiter*innen. Wir wissen bis heute nicht, wie es nach dem 31.07.2023 weitergeht, d.h., ob wir die von uns etablierten Strukturen und bereits begonnenen Projekte weiter betreuen und begleiten können oder ob wir uns um neue Stellenangebote kümmern müssen. Für viele von uns hängt davon unsere Existenz ab.

Alle Stellen der schulischen Sozialarbeiter*innen aus dem Aktionsprogramm „Startklar in die Zukunft“ sind sachgrundlos bis zum 31.07.2023 befristet. Bis heute ist eine Weiterbeschäftigung der ca. 120 Fachkräfte nach dem 31.07.2023 nicht gesichert. Das letzte Jahr hat gezeigt, dass die Bedarfe an den Schulen in Form von einem zunehmenden Beratungsaufkommen von Schüler*innen und Erziehungsberechtigten gestiegen sind. Schüler*innen zeigen insbesondere nach der Corona-Pandemie Defizite im Sozialverhalten. Einige sind auch in einer allgemeinen schlechten psychischen Verfassung. Lehrkräfte sind nicht mehr in der Lage diese Probleme allein aufzufangen. Hier setzt die schulische Sozialarbeit an und bietet den Schüler*innen einen ersten so dringend benötigten Anlaufpunkt, der nicht selten in eine Psychotherapie oder in der Begleitung zu einer stationären Therapie mündet. Hinzu kommen die aktuellen Themen wie der Krieg in der Ukraine und das Erdbeben in der Türkei, welche den Schulalltag und die Lebenswelt der Schüler*innen prägen und wovon zahlreiche von ihnen persönlich betroffen sind. Diese sind zunehmend dankbar Schulsozialarbeiter*innen als Ansprechpersonen zu haben. Häufig sind wir sogar die einzigen Ansprechpartner*innen. Somit stehen wir einerseits vor einer ungewissen beruflichen Zukunft, andererseits droht den Kindern, Jugendlichen und ihren Erziehungsberechtigten, aber auch den Lehrkräften und Schulleitungen der Verlust einer verlässlichen und vertrauensvollen Ansprechperson bei Fragen, Sorgen, Ängsten, Nöten und psychosozialen Fragen und dem ganzen System Schule ein wichtiger Baustein in der Wahrnehmung der Fürsorgepflicht. Daher fordern wir eine unbefristete Weiterführung der Verträge!!!

Jetzt dem Link folgen, um die Petition zu unterzeichnen: https://www.openpetition.de/petition/online/stellen-fuer-schulsozialarbeiter-jetzt-sichern

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Stellungnahme der LAG Schulsozialarbeit Niedersachsen e.V. an die Kultusministerin Frau Hamburg:

Stellungnahme zur 10-Punkte-Agenda des Kultusministeriums

Die LAG Schulsozialarbeit Niedersachsen hat eine Stellungnahme zur kürzlich veröffentlichten 10-Punkte-Agenda des Niedersächsischen Kultusministeriums verfasst. In dieser Agenda wurde die Schulsozialarbeit abermals als wichtige Ressource für psychosoziale Unterstützung der Kinder und Jugendlichen übersehen. Diese und andere notwendige Ergänzungen sind der von uns überarbeiteten Fassung zu entnehmen. Wir danken unseren Mitgliedern, unserem wissenschaftlichen Beirat sowie der Fachgruppe Sozialpädagogische Berufe der GEW Niedersachsen ganz herzlich für den schnellen und tiefgehenden Austausch!

Stellungnahme

Änderungsvorschläge mit Erläuterungen