Fachgespräch bei Kultusministerin Frauke Heiligenstadt zur Zukunft der Schulsozialarbeit in Niedersachsen

 

Am 4. September fand erfreulicherweise inzwischen zum dritten Mal das jährliche Fachgespräch mit Frau Ministerin Heiligenstadt statt.

Gunter Freimann (Gronau/Leine), Jörn Hannemann (Bockenem/Tostedt) und Christian Kerber (Hannover) diskutierten für die LAG mit der Ministerin und Frau Wenzel und Herrn Erbe aus dem zuständigen Fachreferat im Kultusministerium 90 Minuten lang über Zukunft und Perspektiven für die Schulsozialarbeit nach 2015.

Folgendes hielten wir aus dem Gespräch fest:

– Das Kultusministerium hat eine Bestandsaufnahme aller Schulsozialarbeitenden in Niedersachsen abgeschlossen. Es arbeiten ca. 200 Kolleginnen im Landesdienst und ca. 500 SchulsozialarbeiterInnen bei Kommunen oder freien Trägern im sogenannten Hauptschulprofilierungsprogramm. Leider nicht zu beziffern ist die Zahl der SchulsozialarbeiterInnen, die über das BuT-Paket bei Landkreisen, Städten und Gemeinden noch bis Ende des Jahres beschäftigt sind.

– Schulsozialarbeit soll beim Land Niedersachsen verankert werden. Die Kommunen sollen ergänzend Stellen schaffen. Dieses gilt vornehmlich für die existierenden Stellen an Ganztagsschulen (Land) und für die bis Ende 2016 für Kommunen und freie Träger arbeitenden Kolleginnen im sogenannten Hauptschulprofilierungsprogramm (Berufsorientierung). Es werden ab 2017 mit mindestens den oben erwähnten Mitteln Stellen mit beruflich und tariflich gesetzten Qualitätsstandards geschaffen werden. Eine reine Berufsorientierung wird es in der Schulsozialarbeit dann nicht mehr geben!

– In der mittelfristigen Finanzplanung des Kultusministeriums (MK) bis 2017 sind sowohl der bisherige Mittelansatz für die Ganztagsschulen als auch für die Berufsorientierung wieder vorgesehen. Es werden zusätzlich 30 Mio. € für Inklusion aufgewendet (20 Mio. für bauliche Maßnahmen jährlich unbefristet, 10 Mio. für pädagogische und andere Vorhaben jährlich bis 2018). Es gibt die Hoffnung, das im Bereich pädagogischer Maßnahmen für die Inklusion SchulsozialarbeiterInnen eingesetzt werden. Durch die nicht zu übersehenden Flüchtlingsströme nach Niedersachsen ist es ebenfalls nicht ausgeschlossen, das zusätzliches pädagogisches Fachpersonal an den Schulen benötigt wird. Diese Arbeit könnten ebenfalls SchulsozialarbeiterInnen leisten.

 

– Bis Anfang 2016 wird eine konzeptionelle und finanzielle Rahmenkonzeption vom MK erarbeitet werden. Diese Konzeption sieht auch eine strukturelle Verankerung der Schulsozialarbeit in der Schulverwaltung vor. Die Einrichtung von Fachberatung und übergeordneter Fachaufsicht in den Landesschulbehörden wird ins Auge gefasst.

Frau Wenzel wird in naher Zukunft zu einer Arbeitsgruppe ins Kultusministerium einladen.

 

Protokoll:

Gunter Freimann

Jörn Hannemann

Christian Kerber

 

im September 2015