Fachgespräch Schulsozialarbeit LAG-FDP-Fraktion im Landtag am 15.10.14

Ergebnisprotokoll

Treffen  LAG / FDP im Landtag

Teilnehmer:

Christian Dürr, MdL (Fraktionsvorsitzender)

Björn Försterling, MdL (Bildungspolitischer Sprecher)

Daniela Beihl (Referentin für Bildung, Wissenschaft und Kultur)

Volker Harmening (Vorstand LAG Schulsozialarbeit, GHS Leintorschule Nienburg)

Brynja Halldorsdottir (Schulsozialpädagogin, Johannes-Kepler-Gymnasium Garbsen)

 

In dem Gespräch kam deutlich heraus, dass die Abgeordneten dafür sind, Schulsozialarbeit an allen Schulen in Niedersachsen zu installieren. Dabei sollte an jeder Schule mindestens eine volle Stelle vorgesehen werden.

Sie sprachen sich für eine grundsätzliche finanzielle Entscheidung, d.h. nicht mehr zwischen Kommune und Land den „Schwarzen Peter“ hin und her zu schieben. In den anstehenden Haushaltsberatungen wollen sie folgende Lösung vorschlagen:

Die Schulsozialarbeiter an Grundschulen sollen bei den Kommunen angestellt sein

und die Kolleginnen an weiterführenden Schulen sollen Angestellte des Landes sein.

Dazu werden sie konkrete Vorschläge bei den Haushaltsverhandlungen für 2015 machen.

Über die Frage, ob es ein einheitliches Konzept für alle Schulen geben sollte, wurde diskutiert. Volker Harmening hat ein ausführliches Konzept seiner Schule als Beispiel mitgebracht. Brynja hat in einem Schaubild ein Beispiel ihrer Schule vorgestellt. Somit liegen zwei verschiedene Beispiele vor.

Grundsätzlich wurde darüber Einigkeit erzielt, dass Konzepte für die Schulen angepasst werden müssen. Dabei gingen Herr Dürr und Herr Försterling davon aus, dass das Konzept sehr offen anzulegen ist.

Herr Harmening hat darauf hingewiesen, dass es nach seinen Erfahrungen aus der Fachberatung sehr wichtig ist, Standards, Rahmenbedingungen und Rollenzuweisungen sowie Abgrenzungsmöglichkeiten festzuschreiben, damit die Arbeitsinhalte der Schulsozialarbeit nicht willkürlich (besonders seitens der Schulleitungen) und nur auf gerade erforderliche Notsituationen in der Schule ausgerichtet festgelegt werden.

Wichtig ist auch, dass die gesamte Palette Schulischer Sozialarbeit umsetzbar sein soll. Das gilt im Besonderen für die Bereiche „Psychosoziale Beratung“, „Einzel- und Kleingruppenarbeit“, „Öffentlichkeitsarbeit“ und „Vernetzung“. Ebenfalls notwendig ist die Gewährleistung der drei Säulen des sozialpädagogischen Handelns: Schweigepflicht, Freiwilligkeit der Kontaktaufnahme und Transparenz der Handlungsschritte.

Herr Dürr machte den Vorschlag, bestehende Stellen aus den Jugendhäusern abzuziehen und an die Schulen zu geben. Die Sozialarbeitenden vor Ort könnten dann von der Schule aus das Jugendhaus teilweise mit betreuen. Frau Halldorsdottir und Herr Harmening sprachen sich dagegen aus, weil sie die Notwendigkeit der Sozialarbeit in der offenen Jugendarbeit als sehr wichtig erachten und eine Tätigkeit eines Mitarbeiters in mehreren unterschiedlichen Arbeitsgebieten auch auf dem Hintergrund verschiedener Rollenerwartungen problematisch sehen.

Das Gespräch verlief für alle Seiten positiv und in angenehmer Atmosphäre.

 

Brynja Halldorsdottir

Volker Harmening                               22.10.14