Gespräch mit Kultusministerin Frauke Heiligenstadt

 

 

Jörn Hannemann und Christian Kerber sprachen am 7.5. eine Stunde lang mit unserer neuen Kultusministerin. Ihre Büroleiterin Ute Wormland und Ministerialrat Horst Roselieb, der sich schon seit sehr langer Zeit für die Sache der Schulsozialarbeit einsetzt, wohnten dem Gespräch bei.

Hauptthemen waren:

  • Das Erreichen einer landesweiten Konzeption für die Schulsozialarbeit
  • Einführung gebundener, rhythmisierter Ganztagsschulen
  • Ausschreibung neuer Stellen beim Land für Schulsozialarbeit an Ganztagsschulen
  • Weiterführung und Entfristung der Schulsozialarbeit im Übergang Schule Beruf
    Übergang in den Landesdienst (Programm: Profilierung der Hauptschulen, bis Ende 2014)
  • Zukunft der Stellen und Mittel der Schulsozialarbeit finanziert durch das Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes (BuT, bis Schuljahrsende 2014)
  • Kampagne „Wir sind gekommen um zu bleiben“ AK Politik Harburg, Stade, Cuxhaven
  • Einführung der inklusiven Schule und Rolle der Schulsozialarbeit

09.05.13 Christian

Stichwortprotokoll zum Gespräch mit der Kultusministerin Frau Heiligenstadt am 7. Mai 2013

Anwesend:
Frau Ministerin Heiligenstadt, Frau Wormland, MK, Herr Roselieb, MK, Herr Kerber, LAG, Herr Hannemann, LAG

Inhalte

–        bis zum 1.8.2014 soll es einen neuen Erlass zur Ganztagsschule geben, in dem die gebundenen Ganztagsschulen (mind. 2 Nachmittage verpflichtenden Unterricht) mit Schulsozialarbeit ausgestattet werden sollen. Dabei ist der Umfang der Stelle (Stundenzahl) an die Schülerzahl gekoppelt.

–        bis zum Sommer 2015 ist eine Schulgesetznovelle vorgesehen, die verschiedene Bereiche des Schulgesetzes verändern wird. Hier ist unter anderem geplant, Schulsozialarbeit oder Soziale Arbeit an Schule zu definieren und im Schulgesetz zu integrieren. Hierfür müssen allerdings rechtliche Bedingungen und Aufgabenbereiche genau abgeklärt werden. Es wird hierzu Gespräche mit verschiedensten Fachgruppen und Interessenvertretungen geben, z.B. den Kommunen. Weiter wird für die Übernahme dieser Aufgabe oder dessen Ausbau noch zusätzliche finanzielle Mittel benötigt.

–        Sollte es zu einem größeren Ausbau von Schulsozialarbeit in den nächsten Jahren kommen, so wird auch eine eigenständige Fachaufsicht der Schulsozialarbeit in der LSchB angedacht.

–        Darüber hinaus soll es ein Konzept zur schulischen Sozialarbeit geben, welches Aufgabenbereiche, Inhalte und Strukturen für das Aufgabenfeld im Land Niedersachsen festschreibt.

–        Zum Thema Inklusion gab es einen kurzen Gedankenaustausch, bei dem die LAG Vorschlug multiprofessionelle Teams in Schulen zu bilden, die aus Pädagogen, Förder-/ Sonderpädagogen, Heilpädagogen, Sozialpädagogen und Schulpsychologen bestehen sollten, um optimale Voraussetzungen zur Inklusion zu schaffen. Darüber hinaus hat die LAG darauf hingewiesen, dass die bestehende Schulsozialarbeit in einer Schule nur bedingt zusätzlich Inklusion leisten kann und hierfür weiteres Personal für Schule benötigt wird.

–        Psychosoziale Beratung für Eltern und SuS auch im sozialräumlichen Kontext, Begleitung in Klassen und Differenzierungsgruppen, sowie speziell den Einsatz von Sozialarbeiter/-innen bei den Mobilen Diensten zur Überprüfung im Bereich Soziale und emotionale Entwicklung wurde der Ministerin vorgeschlagen.

–        Der Bereich Profilierung der Hauptschulen soll Ende 2014 nach Kräften in den Landesdienst übergehen. Die Umsetzung ist allerdings noch unklar und muss mit den Kommunen als Förderempfänger verhandelt werden. Eine Zusatzfinanzierung über die Projektkosten hinaus ist nur bedingt möglich.

–        Über Sozialarbeit finanziert durch das Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes bei den Kommunen wird nachgedacht. Hier spielt die Bundestagswahl im September eine entscheidende Rolle.

Hannover, 22. Mai 2013

J.Hannemann