Wir sind gekommen um zu bleiben

Achtung:
Aktion verlängert bis zum 31.05.2013 !!! 

Wir sind gekommen um zu bleiben

 

Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter

kämpfen um Stellensicherung und bessere Rahmenbedingungen

 

Wir sind gekommen um zu bleiben. Unter diesem Motto steht eine niedersachsenweite Aktion, die von Schulsozialarbeiter/innen einer Arbeitsgruppe der Landkreise Cuxhaven, Harburg und Stade ins Leben gerufen wurde und gerade über Internet verbreitet wird. Die Aktion wird unterstützt von der Landesarbeitsgemeinschaft Schulsozialarbeit in Niedersachsen (LAG) und der GEW.

Die Situation der Schulsozialarbeit in Niedersachsen ist nach wie vor gekennzeichnet durch eine Vielzahl von Trägern, unterschiedlichste Anstellungsverhältnisse und unzureichende Rahmenbedingungen.

Eine inhaltliche Definition darüber, was Schulsozialarbeit eigentlich ist, gibt es ebenso wenig wie eine landesweit übergreifende gesetzliche Verankerung oder verbindliche Strukturen. Zahlreiche Arbeitsverhältnisse stehen unter dem Damoklesschwert einer Befristung.

Zum Beispiel die Stellen aus dem ehemaligen Programm zur Profilierung der Hauptschulen (befristet bis Ende 2014) oder den Stellen, die über das Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) finanziert werden (befristet bis Ende 2013).

 

Klar ist: Unter diesen Bedingungen ist eine nachhaltige pädagogische Arbeit nur sehr bedingt möglich. Hohe Fluktuation bei den Beschäftigten, immer wiederkehrendes Zusammenbrechen erfolgreicher Arbeitsansätze und Beziehungsabbrüche im Kontakt mit Schüler/innen sind zwangsläufige Folgen. Unzureichende personelle Ausstattung führen dazu, dass Anliegen von Schülerinnen und Schülern nicht oder nicht zeitnah bearbeitet werden können. Oder zu teilweise erheblicher Arbeitsüberlastung.

 

Klar ist aber auch: Schule braucht einen erweiterten Bildungsbegriff. Wenn Schule aber nicht mehr nur das Vermitteln von Wissen im Focus hat, dann sind genau die Kompetenzen nötig, die Schulsozialarbeiter/innen mitbringen. Präventionsarbeit, Unterstützung bei der Entwicklung sozialer Kompetenzen, Beratung von Schüler/innen und Eltern in schwierigen Lebenssituationen, Vernetzung im Sozialraum oder auch Berufsorientierung sind klassische Felder von Sozialarbeit, die zunehmend in den Schulalltag Einzug halten. Entsprechend ist Schulsozialarbeit an den Schulen, an denen es sie überhaupt gibt, nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Sie ist mittlerweile zu einem eigenständigen Qualitätsmerkmal dieser Schulen geworden. Schulsozialarbeit wird in Schule gebraucht, und zwar schulformunabhängig an allen Schulen.

 

Im krassen Gegensatz zu dieser Rolle stehen die Rahmenbedingungen für Schulsozialarbeit. Und genau an diesem Gegensatz knüpft die Aktion der Kolleg/innen an.

 

Alle Kolleg/innen aus der Schulsozialarbeit sind aufgerufen, sich bis zum 30.4.2013 auf ihre bisherigen Stellen zu bewerben. Allerdings unter veränderten Bedingungen. Die Forderungen, die mit dieser Aktion verbunden sind:

 

  • Schulsozialarbeit muss als wesentlicher Bestandteil aller Schulen und damit als bildungspolitische und gesellschaftliche Aufgabe anerkannt werden.
  • Schulsozialarbeit muss im Schulgesetz verankert werden. Aufgabenfelder von Schulsozialarbeit müssen verbindlich definiert werden. Eine Reduzierung auf den Bereich der Berufsorientierung – wie etwa im Profilierungserlass – entspricht nicht den realen Notwendigkeiten an unseren Schulen.
  • Die Anstellung von Schulsozialarbeit erfolgt in öffentlicher Trägerschaft mit vollen Stellen sowie unbefristeten und tarifvertraglich abgesicherten Arbeitsverträgen. Bei eventuell notwendigen Überleitungen darf kein/e Kolleg/in schlechter gestellt werden als bisher.
  • Die Stellen sollen mit Sozialarbeiter/innen oder Sozialpädagogen/innen besetzt werden, im Ausnahmefall auch durch Fachkräfte mit vergleichbaren pädagogischen Qualifikationen.
  • Pro Vollzeitstelle ist ein Stellenschlüssel von 150 Schüler/innen anzustreben.
  • Schulsozialarbeit braucht qualifizierte Fachaufsicht mit entsprechender Fachberatung.
  • Regelmäßige Fort- und Weiterbildung, die Mitarbeit in Arbeitskreisen und regelmäßige

Supervision sind unverzichtbare Bestandteile der Qualitätssicherung.

  • Schulsozialarbeit benötigt Sachmittel in Form von eigenständig zu verwaltenden Budgets.

 

Die Bewerbungen – Vordrucke sind derzeit über verschiedene Mail-Verteiler im Umlauf und können hier heruntergeladen werden – werden von den Initiator/innen der Aktion gesammelt. Ebenso wie Unterstützungsschreiben, die von Schulleitungen, Lehrkräften oder Elternvertretungen unterzeichnet werden können. Zum Abschluss der Aktion sollen möglichst dicke Ordner an die Kultusministerin Frauke Heiligenstadt übergeben werden, auch als Einstieg in weiterführende Gespräche. Und die Chancen stehen nicht schlecht.

 

 „Gute Schule…ergänzt das pädagogische Konzept mit präventiver Hilfestellung durch Sozialarbeiter, Psychologen und Beratungslehrer für alle Schulformen. Dabei ist verlässliche, schulische Sozialarbeit eine Landesaufgabe.“

 

So steht es im aktuellen Regierungsprogramm der SPD nach der Landtagswahl im Januar 2013. Zumindest für die Kolleg/innen aus dem Profilierungsprogramm hat Frau Heiligenstadt im Wahlkampf angekündigt, dass die – in der Regel nur halben – Stellen nach Ablauf des Programms Ende 2014 in feste Landesstellen umgewandelt werden sollen. Eine Ankündigung, die allerdings in Anbetracht der deutlich schlechteren Bezahlung von Landesbediensteten gegenüber z.B. Angestellten der Kommunen mit Risiken und Nebenwirkungen behaftet ist, die man nicht aus den Augen verlieren darf. Trotzdem ist ein Ziel dieser Aktion, die jetzt verantwortlichen Politiker/innen an das zu erinnern, was sie im Wahlkampf gesagt haben.

Folgende Dokumente zur Aktion werden zum Download angeboten:

Alle Informationen zu der Aktion und die Materialien sind auch über die Homepage der GEW (www.gew-nds.de) und der LAG – eben hier – (www.schulsozialarbeit-nds.de) herunterzuladen. Kontakt zu den Initiatoren kann aufgenommen werden über

 

Hauptschule Vossbarg

Ina Sommer/ Ina Kremer

Ernst – Moritz – Arndt Straße 23

21629 Neu Wulmstorf

 

040-18063827-92 (Ina Sommer)

040-18063827-62 (Ina Kremer)

unserestellen@web.de

 

Unter der Mail-Adresse kann man sich auch direkt für einen eigenständigen Verteiler eintragen.

 

Rainer Siegmund

Schulsozialarbeiter

HS Am Hohenwedel / Stade

Mitglied in LAG und GEW