Liebe Kolleg*innen,
in diesem Jahr möchten wir Sie wieder herzlich zu unserer dreitägigen Fachtagung einladen, die wir in Kooperation mit der GEW Niedersachsen gestalten. Wir haben uns größte Mühe gegeben, ein ansprechendes und interessantes Programm für Sie zusammenzustellen, in welchem auch der kollegiale Austausch nicht zu kurz kommt.
Auf dieser Seite finden Sie alle notwendigen Informationen und den Link zur Online-Anmeldung. Die Anmeldefrist endet am 13.10.2023. Sollten Sie noch Fragen haben, können Sie unter folgender E-Mail-Adresse Kontakt zu uns aufnehmen:
info@schulsozialarbeit-nds.de
Start: Mittwoch, 01.11.2023, ab 09:30 Uhr
Ende: Freitag, 03.11.2023, 14 Uhr
Ort: Bildungs- und TagungsZentrum HVHS Springe, Kurt-Schumacher-Straße 5, 31582 Springe
Kosten: 250€ im Einzelzimmer (inklusive Vollpension)
50€ für eine ausschließliche Teilnahme am berufspolitischen Teil
Programm:
Mittwoch – berufspolitischer Teil
Barcamp: Professionelles Selbstverständnis der Schulsozialarbeit in Niedersachsen
Nähere Informationen zur Methode des Barcamps finden Sie weiter unten.
Donnerstag und Freitag – Teilnahme an einem von drei themenspezifischen Workshops
Workshop 1: LSBT*IQ — Jugend zwischen Individualität und gesellschaftlichen Erwartungen (Julia Duschek, SCHLAU Hannover)
Workshop 2: Fragen mit Haltung — mit Haltung fragen (Christian Kerk, Förderschullehrkraft | Mobiler Dienst ES; Systemischer Therapeut (SG) & Supervisor (SG); Referent für das Nds. Institut für systemische Therapie und Beratung e.V.)
Workshop 3: Leben in der Wildnis (Boris Tragico-Barth, Sozialarbeiter, zertifizierter Natur- und Zirkuspädagoge)
Barcamp 01.11.2023:
Im Jahr 2005 hat die LAG die Broschüre „Schulsozialarbeit in Niedersachsen: Qualitätsstandards und Beispiele“ veröffentlicht. Seitdem hat sich einiges verändert. Die LAG hat im Sinne ihres Selbstverständnisses Schulsozialarbeit in dieser Zeit gestärkt und unterstützt. Doch wie steht es 2023 um die Schulsozialarbeit in Niedersachsen?
2023 möchten wir fortsetzen, weiterentwickeln und festschreiben, was wir in den letzten Jahren in den berufspolitischen Teilen unserer Tagungen zu verschiedenen Themen begonnen haben. Wir wollen uns gemeinsam mit Ihnen und angeleitet durch Sie über unser professionelles Selbstverständnis als Fachkräfte der Sozialen Arbeit austauschen und zu einer Selbstverpflichtung kommen, die wir als Weiterentwicklung unserer Broschüre von 2005 für alle Schulsozialarbeitenden nutzbar machen möchten.
Hierfür wenden wir in diesem Jahr die Methode des Barcamps an. Das bedeutet, dass wir auf einen Input-Vortrag verzichten und stattdessen auf die Expertise und Erfahrung unserer Teilnehmenden vertrauen. Alle, die ein Thema einbringen möchten, können dies im Rahmen einer sogenannten „Session“ tun. Dies kann ein Input, eine Frage oder eine Diskussionsgrundlage sein. Die Themen werden am berufspolitischen Tag vor Ort gesammelt und in einen Zeit- und Raumplan eingetragen. Andere Teilnehmende können dann frei entscheiden, an welcher Session sie teilnehmen möchten.
Zu Beginn unserer Veranstaltung werden wir noch einmal in die Methode einführen. Themen können gern vorab schon über das Anmeldeformular eingebracht , dürfen aber auch spontan am 01.11. vor Ort vorgestellt werden.
Workshopbeschreibungen 02. & 03.11.2023:
Workshop 1: LSBT*IQ – Jugend zwischen Individualität und gesellschaftlichen Erwartungen
In diesem Workshop fokussieren wir die Lebenswirklichkeiten lesbischer, schwuler, bisexueller, trans*identer und queerer Jugendlicher und ihre Coming Out-Erfahrungen in Familie und Schule. Abwechslungsreich werden allgemeine Grundlagen zum Thema sexuelle und geschlechtliche Vielfalt vermittelt und die Relevanz für den eigenen Berufsalltag reflektiert.
Gemeinsam reflektieren wir gesellschaftliche Erwartungen und finden Antworten auf die Frage, wie wir alle Jugendlichen in ihrer selbstbestimmten sexuellen und geschlechtlichen Entwicklung stärken können. Mithilfe von Best-Practice-Beispielen wird uns vor allem die Frage beschäftigen, wie Schule vielfaltsoffener und diskriminierungssensibler werden kann.
Das Angebot richtet sich an diejenigen, die einen ersten Blick auf das Thema werfen wollen und allgemeinere Fragen dazu haben. Es werden Studienergebnisse präsentiert, Tipps aus der Praxis gegeben sowie die Arbeit an der eigenen inneren Haltung angeleitet. Wir schauen gemeinsam, welche kleinen Veränderungen zu einer größeren Berücksichtigung von Vielfalt führen können.
Folgendes Wissen wird vermittelt:
- Die Definition und Abgrenzung verschiedener Begriffe rund um LSBTIQ*
- Einblick in Statistiken zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt sowie den Folgen von Diskriminierung
- Informationen und Tipps für den Schulalltag nach einem Coming-Out
- Ideen für eine diskriminierungssensible und vielfaltsoffene Arbeit und Organisation
Referentin:
Julia Duschek
SCHLAU Hannover
Workshop 2: Fragen mit Haltung – mit Haltung fragen
Systemische Beratung im Kontext Schule
„Fragen über Fragen überfragen mich.
Was weiß ich? Was weiß ich.
Denn schon“
Balbina
Wenn wir im Kontext von Schule eine beratende Rolle einnehmen, sitzen wir häufig zusammen mit einem verdichteten Knäuel an Interaktions- und Kommunikationsmustern am Tisch: Es gibt unterschiedliche und nicht immer offen angesprochene Anliegen, verdeckte Aufträge und sich mitunter widersprechende Zielvorgaben ebenso wie Professionsrangeleien, Rosenkriege, sekundenschnelle Bewertungen, vermeintliche Diagnosen, usw.
Melden sich dann noch eigene Anteile der Unsicherheit oder fahren die Gesprächsteilnehmenden ihre kommunikativen Schutzmuster hoch, weil sich Gefühle wie Scham, Angst oder Wut nicht mehr verstecken wollen, kann der beratenden Stuhl ganz schön ins Wanken geraten.
Für diese Vielfalt an Wechselwirkungsprozessen in Schule können die Systemische Beratung und die ihr zugrundliegenden Haltungsaspekte für uns im Alltag hilfreiche Anker sein.
Anhand vielfacher Praxisbeispiele und praktischer Übungen soll in diesem Workshop dargestellt werden, wie eine systemische Haltung und die aus ihr abgeleiteten Beratungs- und Interventionstechniken im schulischen Alltag helfen auf unsicheren Mustern sicher zu moderieren.
Referent:
Christian Kerk
Förderschullehrkraft | Mobiler Dienst ES
Systemischer Therapeut (SG) & Supervisor (SG)
Referent für das Niedersächsische Institut für systemische Therapie und Beratung e.V. (www.nis-hannover.de)
Workshop 3: Leben in der Wildnis
Feuer machen, Orientieren, Kräuterkunde, Waldhandwerk, Hüttenbau und Spurenlesen – und das alles ganz nach dem Motto: „Weg vom Bildschirm, die Grafik im Wald ist ohnehin viel besser!“
Abenteuer und Freiheit sind die Motive dieses Workshops. Gemeinsam wollen wir die Natur erlebbar machen und somit die Sinne anregen. Spannende Anregungen und Inspiration für die praktische Umsetzung in der Schule erwarten euch in diesem Workshop.
Referent:
Boris Tragico-Barth
Sozialarbeiter, zertifizierter Natur- und Zirkuspädagoge
Wir freuen uns, Sie im November in Springe begrüßen zu dürfen!
→ Flyer